Dreikönigslauf Kersbach

Schon wieder DKL – Dreikönigslauf in Kersbach? Wie schnell doch so ein Jahr vergeht? Früher lockte die sportliche Herausforderung bei schneebedeckter Strecke und eisigen Temperaturen zu finishen. Der erste Wettkampf des Jahres. Auch der Querläufer zeigte was er drauf hat. Er wollte frühzeitig seine Konkurrenten schocken. Mittlerweile ist der letzte Schnee lange her. Einen kalten Winter gibt es seit dem Klimawandel nicht mehr. Früher liefen wir bei Minus 8 Grad in schulterfreien Shirts und kurzen Hosen. Heute stehen wir bei 8 Grad Plus in Langarmshirts, Handschuhen und Mütze am Start. Die Zeiten ändern sich. „Stillstand ist der Tod. Geh voran – Bleibt alles anders!“, sang schon Herbert Grönemeyer.

8 Grad Plus, nur ein leichter Wind. Die Strecke ist schnee- und eisfrei. Pelzvermummte Ureinwohner, die Fränkischen Äboritschinies sucht man dieses Jahr vergebens. Das Wetter schlägt Kapriolen. Der fränkische Winter 2014 beschert uns bestes Laufwetter. 6. Januar 2014. Traditionell ist Kersbach der Wettkampfauftakt im neuen Jahr. Wieder einmal stehe ich in der Menschenmenge auf der Waldstraße. Vor mir das Start-, Zielbanner. Um mich herum ein Pulk von Läufern, die es nicht erwarten können. Den ersten Formtest im neuen Laufjahr. Und wieder sind viele gekommen. Oliver Brehm hat seine Titan-Runner mitgebracht. Klaus Geus, unverwechselbar im giftgrünen Outfit des SC Kemmern. Der Bayer. Seniorenmeister Manfred Doormann und wieder einmal Willi Wahl als Sprecher. „A gsund´s neies!“ hier und ein „Gsund´s Neues!“ da. Viele bekannte Gesichter. Nur eines fehlt. Die Läuferfrau liegt krank mit Fieber im Bett. Die arme.

Dort steht Reinhold. Letztes Jahr sind wir zusammen in Thüringen in einer 4 x 25 KM-Staffel gelaufen. An der Startlinie machen Reinhold und ich noch einen kurzen Formcheck. Auf einen 4er Schnitt ist er heute aus. Mir ist das zu schnell. Gestern bin ich in Coburg noch einen Trainingsmarathon gelaufen. Da heißt es heute: Richtig dosieren. In Kersbach zeigt es sich immer wer am besten durch den Winter gekommen ist. Ja, ja der Läuferwinter! Es darf gerne auch einmal eine Einheit ausfallen. Und schon sind die Probleme da. Weniger Laufen heißt weniger verbrennen. Logisch, weniger fahren bedeutet doch auch weniger Benzinverbrauch. Nur ein Auto nimmt dabei nicht zu! Doch wie sieht es dieses Jahr aus? Wer hat über Weihnachten und Neujahr sein Gewicht gehalten? Lebkuchen, Plätzchen und Stollen sind an mir auch nicht spurlos vorüber gegangen. Aber was soll´s? Plötzlich zählen wir auch schon runter. 10-9-8-7-6-5-4-3-2-1 und LOS!

Der Läuferstrom bewegt sich auf die erste Runde. Den Laufrhythmus finden und im Gedränge nicht stürzen. Alles fühlt sich gut an. Was soll einem schönen Lauf im Wege stehen? 12:00 Minuten für eine Runde. Das ist definitiv zu schnell für mich. Das Training der letzten Tage fordert seinen Zoll. Runde für Runde werde ich langsamer. Noch zwei Kilometer! Unter 50 Minuten werde ich wohl bleiben. Dazu heißt es Gas geben. Die Ziellinie kommt in Sicht. Hier versammeln sich jedes Jahr die Zuschauer. „Gib Gas!“, „Hopp, hopp, hopp!“ So feuern sie uns an. Wir geben noch einmal alles. ZIEL, heißen die magischen vier Buchstaben. Was spricht die Uhr? Egal, es hat Spaß gemacht. Ein bisschen warmer Tee tut gut. Wie jedes Jahr war es ein gelungener Auftakt. Die Veranstaltung klappte rundherum tadellos. Wir freuen uns auf nächstes Jahr. Dann also „Servus!“ bis zum nächsten Kersbacher Dreikönigslauf.

Run happy and smile!
Euer Querläufer

Jochen Brosig
Röttenbach, den 06.01.2014

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