Wie jedes Jahr so wurde auch dieses Jahr wieder eine Laufreise organisiert, die 2015 in die Niederlausitz an die Neisse nach Görlitz (zu DDR-Zeiten im „Tal der Ahnungslosen“ gelegen) führte. Zu acht (5 Röttenbacher und 3 Lauffreunde aus Möhrendorf) fuhren wir, wieder mit dem Röttenbacher Gemeindebus, am 05.06.2015 bei strahlendem Sonnenschein durch Franken und Sachsen in das östliche Dreiländereck (Deutschland, Polen, Tschechien) der Niederlausitz nach Görlitz, wo wir 3 Nächte in der 2010 neu eröffneten, zentral in Görlitz gelegenen Jugendherberge (wir die jungen Alten) Quartier bezogen. Unser Lauffreund Holger aus Möhrendorf hat seine Jugend in Görlitz verbracht und war somit ein idealer Stadtführer. Der Nachmittag des Anreisetages war also mit einer ausgiebigen Stadtführung verplant und wir konnten uns nicht nur die aufwendig restaurierten wundervollen Häuserfassaden ansehen, sondern wurden zudem auch noch auf das eine oder andere architektonische oder bautechnische Detail hingewiesen und erfuhren auch noch etwas zur Historie der Gebäude. Alles in allem ein kurzweiliger Stadtrundgang, der mit einem guten Abendessen in geselliger Runde abgeschlossen wurde. Am Abend folgte noch ein Stadtrundgang mit dem historischen Schreihals, der uns mit „bösen Geschichten“ das Mittelalter der Stadt erklärte. Der nächste Tag führte uns in Begleitung mit Holgers Freunden aus Görlitzer Tagen mit dem Auto durch das Hügelland der Niederlausitz nach Herrnhut zur „Herrnhuter Brüdergemeine“ (Die Herrnhuter Brüdergemeine ist eine aus der böhmischen Reformation herkommende überkonfessionell-christliche Glaubensbewegung, welche vom Protestantismus und dem späteren Pietismus geprägt wurde.), wo die Kirche, der Kirchhof und ein Aussichtsturm besichtigt und bestiegen wurden. Anschließend ging es zur Manufaktur der bekannten Herrnhuter Weihnachtssterne, wo wir die Herstellung dieser ansehen konnten. Zurück in Görlitz hieß es dann die Startunterlagen für die Läufe am nächsten Tag abholen und an der Nudelparty im Start-/Zielbereich teilnehmen. Bei Tagestemperaturen von über 30 Grad waren wir für jedes Schattenplätzchen froh und malten uns schon in Gedanken die Hitzeschlacht des kommenden Tages aus. Aber dann kam alles ganz anders. Über Nacht zum Sonntag waren Wolken aufgezogen und die ersten Regentropfen fielen schon beim Frühstück (super Frühstücksbuffet). Zum HM-Start um 09:55 hörte es aber vorerst wieder auf zu regnen und bei etwa 16 Grad herrschten eigentlich gute Laufbedingungen. Zu zweit (Hartmut und Helmut) starteten wir mit etwa 300 weiteren Läufern zum HM in westlicher Richtung um den Görlitzer Hausberg, die Landeskrone. Der Blick nach Westen verhieß aber nichts Gutes, denn es zogen dunkle Gewitterwolken auf, aus denen es ausgiebig nach etwa einer halben Laufstunde zu regnen begann. Leider begleitete uns der Regen (es schüttete wie aus Kübeln) über die gesamte schöne Laufstrecke (es war mehr Wassertreten als Laufen) bis ins Ziel, was wir nach 1:45h bzw. 2:04h erreichten und uns einen 1. und einen 3. Platz in der Altersklassenwertung, sowie eine persönliche Bestzeit einbrachten. Unseren 10km Läufern und Walkern, die später starteten ging es wettertechnisch auch nicht besser, alle waren wir pudelnass bis auf die Haut und die Laufschuhe mit Wasser gefüllt.
Eine warme Dusche sorgte dann aber für die nötige Erwärmung und am Spätnachmittag klarte es auch wieder auf. Das Abendessen bei einem sehr guten Italiener auf der polnischen Seite der Neisse füllte wieder alle Energiespeicher auf und so manches Glas Wein und Bier vom Pilsner Urquell in geselliger Runde bei launigen Gesprächen und Läuferlatein ließ die Regengüsse der Läufe schnell vergessen. Die Rückreise am Montag führte uns noch durch Bautzen mit der auch sehenswerten hübschen Altstadt wieder zurück nach Franken. Es war wieder eine gut organisierte schöne Reise in harmonischer Gesellschaft.
Besonderer Dank dazu geht an Hartmut und unseren Möhrendorfer Lauffreund Holger.
Helmut Schmidt
Bilder zur Reise im Mitgliederbereich