21. Köln Marathon – 4 Stunden Traumwetter

Manuel Marozzi Köln Marathon

Der Marathon-Vortag verhieß nichts Gutes. Regen, Regen und noch mehr Regen. Mit diesem Wetter wäre der Marathon wortwörtlich ins Wasser gefallen. Zu unserem Glück hat sich dies jedoch in keinster Weise bewahrheitet. Der Marathon-Sonntag – der 01. Oktober – begann mit etwas Nebel und kühlen 12 Grad. Der Wetterbericht zeigte sich jedoch bereits mehr als vielversprechend. So sollten es mittags bei leichter Bewölkung doch lauffreundliche 17 Grad werden. Perfekte Bedingungen also für die selbst gesteckten Ziele!

Am Start in Köln Deutz unweit der Lanxess-Arena trafen Patrick und ich etwa gegen 09:30 Uhr mit einer guten halben Stunde bis zum Startschuss ein. Unsere Teilnehmer-Beutel gaben wir bei UPS-Paketwägen, die für die entsprechenden Startnummern bereit standen, ab und fanden uns im Block „Blau“ für die 4-Stunden-Läufer ein. Neben der Moderation merkte man gleich die heitere Atmosphäre der Karnevals-Hochburg und man fühlte sich direkt inmitten einer Schar top motivierter und gut gelaunter Läufer.
Kurz nach 10:00 Uhr erfolgte der Startschuss und es ging los direkt über die Rhein-Brücke mit tollem Blick auf den Dom Richtung Altstadt und gen Süden nach Rodenkirchen. Die Kölner Marathon-Strecke zeichnet sich durch viele Begegnungen der Läufer aus. Schon bei KM 8-9 bekam man ein Gefühl für die Distanzen, die sich zwischen den Läufern aufbaut. Der Weg führte von dort zurück in die Altstadt, weiter über einen Abstecher nach Köln Sülz sowie Köln Ehrenfeld mit einem anschließenden 11 KM langen Weg nach Köln Nippes und zurück Richtung Dom.

Ein besonderes Highlight des Laufes waren die Fans am Friesenplatz, die dort wie eine kleine Form des Solarer Bergs (Roth) dicht gepackt neben den Läufern standen und lauthals Stimmung machten. Hier gab es keine Möglichkeit zum Ausruhen trotz bereits 25 gelaufener Kilometer.
Darüber hinaus haben über 2.000 ehrenamtliche Helfer am Marathon Getränke und Gels verteilt, angefeuert, die Kleiderbeutel geschleppt und im Ziel jeden Läufer mit Laola-Welle empfangen (2000 Freiwillige Helfer machen das Sportereignis erst möglich). Hierzu kann ich mich nur nochmals für die tolle Verpflegung auf der Strecke sowie im Ziel bedanken. An keiner Stelle hatte ich das Gefühl auf etwas warten zu müssen. Nicht einmal um KM 37, als die Verpflegungsstation nur auf der gegenüberliegenden Seite lag. Die Helfer haben beide Seiten bedient. Das dürfte mir zum Finish in jedem Fall geholfen haben.

Patrick und ich lagen zum Halbmarathon mit 1:59:12 gleichauf und versuchten dies für die zweite Hälfte des Rennens beizubehalten. Bei KM 25 mussten wir uns jedoch trennen. Ab diesem Zeitpunkt war es für jeden ein Rennen gegen die 4-Stunden-Marke, die wir uns zum Ziel gesetzt haben. Ab KM 30 war es bereits recht sonnig und warm. Durch die kühlen Temperaturen jedoch gab es hier keine Ausrede. Wegen des Streckenverlaufs und der Teilnehmerzahl von etwa 7.000 Marathon- sowie Staffel-Läufer war die Ideallinie jedoch wie so oft schwer einzuhalten. Das bedeutete für den 4-Stunden-Schnitt noch eine kleine Schippe drauflegen. Ab KM 37 – also recht spät – merkte ich nun doch die Anstrengung des Rennens, zwang mich jedoch bei nur noch 5 verbleibenden Kilometern nicht nach zu lassen. Hier halfen besonders die auf 5 KM gestreckten Tempoläufe. Wie schnell gingen diese vorüber? Und hier? Was soll großartig anders sein? Der Schmerz vergeht…

Über das Kopfsteinpflaster linkshalber vorbei am Kölner Dom vermutete ich das Ziel in greifbarer Nähe, doch es waren mal wieder diese 300-400 Meter, die nach der letzten Kurve warteten. Ein letztes Mal für heute nochmal konzentrieren, die Beine in die Hand und dann war es nach insgesamt 3:59:10 geschafft. Ein erfolgreicher Marathon-Tag gekrönt mit neuer persönlicher Bestzeit sowie erreichtem Laufziel unter 4 Stunden. Et hätt noch emmer joot jejange.

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